Nah dran

Zeit für einen Zusammenschluss

Die Murnau-Werdenfelser Rinderherde von Manfred Schmidt zieht nach Mooseurach. Die Gemeinsamkeiten der beiden Höfe in Fletzen und Mooseurach sind vielfältig, die Einstellungen zur Rinderhaltung, Landschaftspflege und zur Vermarktung decken sich: Zeit für einen Zusammenschluss. Die Herde von Manfred Schmidt, über vierzig Murnau-Werdenfelser Mutterkühe mit Kälbern und einem Stier, siedelt nach Mooseurach.

Das Murnau-Werdenfelser Rind ist im Alpenland beheimatet und an das steile Gelände und raue Klima der Berge gewohnt. Seit dem zweiten Weltkrieg ist die Zahl der Tiere rapide gesunken, da sich viele Landwirte modernen Milch-Hochleistungsrassen zugewandt hatten. Die Population hat sich nun auf derzeit 1.000 Tiere erholt, dank weiterer Züchter, die sich der Erhaltung dieser Rinderrasse verpflichtet fühlen. Sie ist besonders anpassungsfähig, robust gegen Krankheiten und das Fleisch ist bekannt für seine Qualität.

Das Fleisch ist besonders zart und hat einen ausgeprägten Geschmack

Das Fleisch der Murnau-Werdenfelser ist perfekt marmoriert, da diese Rinderrasse Fett im Muskelgewebe einlagern kann. Daher rührt auch der ausgeprägte Geschmack, den bekannte Gastronomen wie Jürgen Lochbichler vom „Pschorr“ in München so schätzen. Die Tieren bekommen Zeit zum Wachsen, etwa ein Jahr dürfen sie auf den Weiden grasen. Nach dem Schlachten ruht und reift das Fleisch länger, als in der konventionellen Metzgerei üblich, dadurch wird es besonders zart. Der Aufwand für die Haltung und Weiterverarbeitung ist daher höher, so Manfred Schmidt. Aber das sind ihm seine Tiere wert. Die Kunden wissen die Qualität des Fleisches schon lange zu schätzen. Für die Stammkunden ändert sich mit dem Einkauf in Mooseurach kaum etwas, denn von Fletzen bis Mooseurach sind es nur fünf Kilometer.

„Unser Ziel ist es, Mutterkuhhaltung nicht nur nach den Kriterien des Ökolandbaus zu betreiben, sondern auch ausschließlich mit historischen robusten Rinderrassen “,

erklärt Christof Bosch vom Gut Mooseurach. „Wir halten bereits Murnau-Werdenfelser Rinder in Mooseurach. Auch mit den Alpinen Steinschafen konnten wir in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen sammeln.“  Nach und nach soll das Konzept auf alle anderen Nutztiere auf dem Hof ausgeweitet werden.

Ab dem kommenden Frühjahr werden die Rinder aus der Herde von Manfred Schmidt in Mooseurach eintreffen. Sie grasen auf den Weiden rund um den Gutshof, im Winter bei Schnee bleiben sie im Freilaufstall. Mehr zu dem Gutshof und den Tieren erfahren Sie auf den Seiten „Tiere“ und „Gutshof“.